In unserem heutigen Blogthema geht es um die aktuelle Situation des stationären Einzelhandels und dessen Zukunft.

Zunächst möchten wir jedoch erst einmal aufklären, was E-Commerce überhaupt bedeutet.
Unter E-Commerce werden allgemein der Einkauf und der Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet oder über zwischen Unternehmen intern geführter Standleitungen (EDI) verstanden.
Die Zahlung muss diesbezüglich nicht digital erfolgen.

2007 tätigten bereits ca. 50% der Weltbevölkerung Einkäufe über das Internet, während der Anteil 2015 schon bei fast 75% lag.
Diese 75% erwirtschafteten im gleichen Jahr über 150 Milliarden Euro online!

Die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit rund um die Uhr, schnelle Lieferzeiten, tausende Kundenmeinungen und Rezensionen, individuelle Angebote, Rabattaktionen und eine unglaubliche Vielfalt sind nur einige Aspekte, die für online Kunden unverzichtbar geworden sind.

Wie soll und wie kann der stationäre Einzelhandel hier mithalten?
Kleine stationäre Händler sterben bei dem Versuch, der Digitalisierung die Stirn zu bieten immer mehr aus, da sie der Echtzeitpflicht und dem Preisdruck nicht standhalten können.
Aber ist es der richtige Weg, der Digitalisierung aus dem Weg zu gehen um krampfhaft eine veraltete Alternative am Leben zu erhalten?
Die Antwort lautet definitiv NEIN!

Schon jetzt informieren sich immer mehr Menschen vorab online und kaufen dann im stationären Geschäft um die Ecke. Dreiviertel aller Konsumenten wollen die Ware vor dem Kauf sehen und anfassen oder ausprobieren. Die Entscheidung zum Kauf ist dabei häufig schon vor Betreten des lokalen Geschäfts beschlossen.
Vor allem junge Leute haben das Einkaufen offline wieder als Event für sich entdeckt, allerdings digital vernetzt und mit der Möglichkeit, mobil zu bezahlen.

Laut einer Deloitte Studie bei der über 2000 Ladenbesucher befragt wurden, könnten Ladengeschäfte ihre Umsätze enorm steigern, wenn sie Produktinformationen und Preise auch online zugänglich machen würden. Das Kauferlebnis muss persönlicher und emotionaler gestaltet werden mit Kundenkontos, individueller Werbung und zugeschnittenen Rabattaktionen und zwar online UND offline.

Die offline Kunden im stationären Einzelhandel liefern so gut wie keinerlei verwertbare Daten und bleiben größtenteils anonym. Der Anbieter weiß nicht um die Vorlieben, regelmäßige Käufe oder bereits getätigte Käufe des Kunden.
Doch gerade diese Informationen ermöglichen den Anbietern, stationäre, mobile und online Angebote miteinander zu vernetzen, optimiert zu personalisieren und dem Kunden anzubieten.
Durch Echtzeit Verfügbarkeit kann der Kunde den Artikel sofort reservieren, bezahlen und im nächsten Ladengeschäft abholen.

40% der deutschen Kundschaft empfinden den nicht digitalen Besuch im Einzelhandel (Non-Food-Bereich) als eine unangenehme Pflicht.

•    71% haben Probleme, Waren zu vergleichen
•    66% finden gesuchte Produkte nicht
•    66% wollen sich lange Warteschlangen ersparen
•    59% halten Werbeaktionen vor Ort für nicht kundenbezogen

Allerdings:

•    92% aller Kunden im stationären Einzelhandel nutzen ein digitales Endgerät vor oder während ihres Einkaufs
•    54% aller Kunden bevorzugen es, auf ihrem eigenen mobilen Endgerät Produkt- und Preisinformationen einzuholen, anstatt sich lokal beraten zu lassen
•    44% aller Kunden würden gerne eine digitale Zahlungsmöglichkeit (via Smartphone o.ä.) nutzen

Die Wunsch und die Bereitschaft der Konsumenten sind also deutlich vorhanden!

Nach einer Studie des Management- und IT-Beratungsunternehmens Capgemini ist der stationäre Einzelhandel allerdings viel zu langsam hinsichtlich des Wandels zur Digitalisierung.

Doch woran liegt es, dass der lokale Einzelhandel so lange braucht, um digitale Zweige mit aufzunehmen?
Ein generelles Problem diesbezüglich sind die relativ hohen Einstiegskosten.
Die Unternehmen scheuen sich davor, viel Geld für eine digitale Infrastruktur in die Hand zu nehmen, die dann auch noch aufwändig gepflegt werden muss.
Allerdings muss man an dieser Stelle deutlich sagen, dass Studien und der aktuelle digitale Wandel zeigen, dass es sich der stationäre Einzelhandel nicht leisten kann, nicht umzusteigen.
Es fehlt an emotionaler Kundenbindung, Flexibilität, Echtzeitaufbereitung und Komfort.

Auch wenn 60% des Umsatzes im Fashionbereich immer noch offline generiert werden, kann es sich der lokale Einzelhandel nicht leisten, nicht umzusatteln.

Der Multichannel Ansatz ist unumgänglich. Das offline Geschäft muss mit dem Onlinehandel verschmelzen um geschäfts- und konkurrenzfähig bleiben zu können.
So gehen sogar inzwischen auch einige Unternehmen aus dem reinen Onlinebereich dazu über, zusätzlich auch stationäre Geschäfte zu testen und einzuführen.
Ein aktuelles Beispiel hierzu wäre Amazon.
Der Onlineriese testet aktuell in den USA stationäre Ladengeschäfte ohne Personal, die alleine mit dem Amazon Kundenkonto arbeiten und ein mobiles, bargeldloses Zahlen ermöglichen.

Verschlafen sie also nicht die aktuelle Multichannel Vernetzung und scheuen sie diesbezüglich keine Kosten. Auch wenn der Start aufwändig und nicht gerade billig ist, es wird sich für sie lohnen!

Wir hoffen, dass Ihnen auch dieser Beitrag aus unserem Blog gefallen hat.
Wir würden uns sehr darüber freuen, sie bald erneut zu aktuellen und interessanten Themen begrüßen zu dürfen!