Wie bereits an anderer Stelle erläutert, kommt es beim Online Shopping besonders auf den ersten Eindruck an, den ein Produkt vermittelt.
Das „haben-wollen-Gefühl“ muss sich einstellen und das Kaufinteresse beim Kunden geweckt werden.
Dies hängt zum Großteil davon ab, wie das Produkt dargestellt wird.
Ein perfektes Produktfoto macht Lust auf mehr und der potentielle Kunde wird zum Käufer.

Anders herum können schlechte Produktfotos allerdings auch abschrecken.
Doch können Produktbilder wirklich so schlecht sein, dass sie dem Betrachter die Kauflaune verderben?
Absolut!
Wir zeigen ihnen in diesem Blogartikel auf, was die häufigsten und größten Fehler in der Produktfotografie sind.

Falsche Belichtung

Einer der größten Fehler bei der Fotografie ist die falsche Belichtung.
Wird ein Produkt zu dunkel dargestellt, sind Material und Verarbeitung nicht richtig zu erkennen. Der Artikel wirkt trist und regt überhaupt nicht zum Kauf an. Farben und Details kommen nicht richtig zur Geltung und präsentieren die Ware nicht, wie sie wirklich ist.
Ist die Belichtung zu stark, werden die Farben und Farbverläufe verfälscht. Auch hier wird das Produkt nicht originalgetreu dargestellt. Feinheiten sind zu grell, um sie erkennen zu können.
Die Belichtung muss im Vorfeld immer gemessen werden, um das optimale Zusammenspiel von Verschlusszeit und Blende einstellen zu können.
Die Verschlusszeit beschreibt hierbei die sog. Belichtungszeit, also die Spanne in der der Kamerasensor bei der Fotografie dem Licht ausgesetzt wird.
Im Gegenzug regelt die Blende, wie groß der Lichtdurchlass während der Belichtungszeit überhaupt sein darf.

Verfälschte Farben

Aber auch wenn die Belichtung optimal eingestellt worden ist, garantiert dies nicht, dass auch die Farben des Artikels auf dem Produktfoto real wiedergegeben werden.
Und genau dieser Fehler ist einer der Hauptgründe für Retouren.
Wieso sollte man als Kunde auch einen Artikel behalten, der im Online-Shop braun erscheint, aber im Original olivfarben ist?
Gerade sog. Problemfarben wie z.B. Oliv, Weiß, Braun oder Rot werden sehr häufig nicht in ihrem farbechten Ton abgebildet.
Um dem entgegenzuwirken muss vor der Fotografie immer ein Weißabgleich durchgeführt werden.
Dieser stellt die Kamera optimal auf die Farbtemperatur der Belichtung ein und verhindert, dass die Aufnahme in andere Farbbereiche abdriftet.

Faltige Fashion / dreckige Produkte

Achten sie bei der Produktfotografie immer darauf, dass ihre Ware perfekt aufbereitet ist.
Zu häufig werden Bekleidungsartikel faltig oder fleckig abgelichtet.
Auf Accessoires oder spiegelnden Artikeln tummeln sich zudem gerne Staub und Fingerabdrücke. Diese Artikel möchte niemand kaufen.
Präsentieren sie ihre Produkte immer in einem perfekten Zustand.
Nur so lösen sie bei ihren potentiellen Kunden Kaufinteresse aus.

Asymmetrischer Sitz

Eine hängende Schulter rechts, ein angelegter Arm links, das Hemd völlig verzogen auf der Puppe.
Auch dieser Fehler wird leider häufig gemacht. Fashionartikel werden halbherzig oder gar nicht drapiert oder zurecht gezogen.
Dem Betrachter wird damit suggeriert, dass der Artikel auch bei ihm so sitzen könnte. Der Klick auf den Bestell-Button rückt damit in weite Ferne.

Der falsche Bildausschnitt / zu viel Rand

Amazon, Zalando und andere Online Verkaufsplattformen regeln dieses Problem inzwischen durch festgelegte Standards.
Die dortigen Produktbilder müssen zu 80% den Artikel zeigen. So wird indirekt gewährleistet, dass der Bildausschnitt nicht verschwenderisch gewählt wird und man die Produkte mit allen Details sehen kann.
Wird ein Artikel zu klein abgebildet mit einem riesigen Rand drum herum, ist für ihre Kunden nur schwer zu erkennen, wie Verarbeitung und wichtige Details ihrer Ware aussehen. Der Betrachter sucht instinktiv nach einem besseren Foto und landet folglich wahrscheinlich auch bei einem anderen Anbieter.

Reflexionen und Spiegelungen bei Glas, Plastik und Metall

Eine der größten Herausforderungen in der Produktfotografie ist die Ablichtung von spiegelnden Gegenständen aus Metall oder Glas.
Wird der Set- und Belichtungsaufbau nicht richtig gewählt, spiegelt sich das halbe Fotostudio in ihrem Schmuck oder auf ihrer fotografierten Glasvase gibt es so viele Reflexionen, dass man sich den Artikel zur Hälfte denken muss.
Das darf natürlich nicht sein!
Spezielle Lichtdiffusoren, indirekte Beleuchtung und die Fotografie aus raffinierten Winkeln schaffen hier Abhilfe.

Das falsche Objektiv

Haben sie schon einmal versucht, einen Ohrring oder einen hängenden Vorhang über 2,50m mit einem Autofokus Objektiv zu fotografieren oder spaßeshalber mit ihrem Smartphone?
Das Ergebnis war sicherlich nicht besonders berauschend.
Nicht ohne Grund gibt es Makro- oder Weitwinkelobjektive die extra auf sehr kleine oder größere Motive ausgelegt sind.
Kleine Produkte werden leider häufig unscharf dargestellt, während sich die Perspektive bei großen Produkten verzerrt, da hier die falschen Objektive verwendet wurden.

Zu geringe Auflösung und Bildgröße

Wer früher in seinem Online Shop viele Artikel angeboten hat, wurde dazu angehalten, die Dateigröße der Fotos klein zu halten, damit die Ladezeiten für den User möglichst kurz sind und das Datenvolumen geschont wird.
Dies geht natürlich auf Kosten der Bildqualität. Die Produkte werden pixelig dargestellt und der Zoom auf Details resultiert in einem breiigen Farbverlauf.
Heutzutage verfügt fast jeder Haushalt über schnelles Internet und auch die mobilen Endgeräte werden bezüglich Internetgeschwindigkeit und Rechenleistung vor keine Herausforderungen mehr gestellt, wenn sie viele größere Dateien laden müssen.
Sorgen sie also dafür, dass ihre Bilder auch wirklich die volle Brillanz darstellen, die ihr Artikel ausstrahlen soll.
Dies macht ihre Produkte zum Kauf deutlich attraktiver.

Falsches Farbprofil

In der digitalen Bildausgabe gibt es mehrere Farbprofile, die alle einem unterschiedlichen Zweck dienen.
Häufig wird immer noch das Standardprofil RGB verwendet. Dies ist allerdings veraltet und stellt sich oft als Fehler heraus.
Dieses Profil verfügt zwar über einen großen Farbraum, führt allerdings bei unterschiedlichen Endgeräten zu unterschiedlichen Darstellungen.
Schaut man sich also das gleiche Bild mit einem Standard RGB Profil auf einem Fernseher, einem PC-Monitor, auf einem Laptop oder und auf einem Handy an, so wirken die Bilder in ihrer Farbgebung immer ein wenig unterschiedlich.
Eine exakte, fast gleiche Farbwiedergabe an unterschiedlichen Geräten wird am ehesten mit dem Farbprofil sRGB gewährleistet, das es zu wählen gilt.
Möchten sie ihre Bilder gerne in den Druck geben, ist das Profil CMYK zu wählen. Hier wird die subtraktive Farbmischung auf die Primärfarben reduziert.

Unscharfe Bilder

An dieser Stelle möchten wir zuletzt auf einen der schlimmsten Fehler eingehen, den man bei der Produktfotografie umsetzen kann: unscharfe, verwaschene Fotos.
Sorgen sie immer und unter allen Umständen für scharfe und knackige Bilder!
Kaufen sie selber online Artikel, die sie nicht richtig erkennen können? Natürlich nicht!
Zeigen sie ihre Produkte daher in ihrer ganzen, unverfälschten Schönheit und Klarheit.
Wecken sie die Kauflust bei ihren Besuchern und zeigen die Verarbeitung, Materialien und Besonderheiten auf großen, scharfen Bildern.
Ihre Kunden werden es ihnen danken und sie mit einem steigenden Umsatz belohnen!

Wir hoffen Ihnen hat auch dieser aktuelle Beitrag zum Thema Produktfotografie gefallen.
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